Clemens Breest besucht Kitas und Familienzentren im Quellenpark
Die Stadt Bad Vilbel wächst schnell bei der Gebäude- und Einwohnerzahl. Nicht so schnell vollzieht sich die Entwicklung bei den sozialen Einrichtungen. Clemens Breest, Bürgermeisterkandidat der Grünen hat mit Stadtverordneten und Ortsbeiratsmitgliedern die neuen sozialen Einrichtungen im Quellenpark besucht. Angesichts der aktuellen Situation erklärt Clemens Breest: „Die Stadt ist angesichts der rasanten Bebauung aus dem Gleichgewicht geraten. Es fehlen Kita-Plätze und Schulkapazitäten, Spielplätze sowie Räume für Jugendliche. Deshalb ist es mein großes Anliegen, die Stadt wieder ins Lot zu bringen. Dazu zählt, der Ausbau der sozialen Einrichtungen und deren Angebote.“
Kita Quellenhüpfer kooperiert mit dem SV Funball
Im Quellenpark besuchte Clemens Breest mit den Stadtverordneten Melanie Pisonic, Priska Weller, Isil Yönter und dem Ortsbeiratsmitglied aus der Kernstadt, Andreas Lohbeck, die beiden neuen Kitas. In der städtischen Kita Quellenhüpfer empfing die Leiterin Daniela Flach die Grünen und berichtete über die im Sommer vergangenen Jahres eröffnete Kita. Die Kita soll mit dem Qualitätssiegel „Hessischer Bewegungskindergarten“ durch die Sportjugend Hessen zertifiziert werden. Dementsprechend großer Wert wird auf die Bewegungsförderung der Kinder gelegt. Einige Erzieher:innen lassen sich zu Übungsleiter:innen qualifizieren, um entsprechende Angebote betreuen zu können. Das sportliche Engagement wird auch durch eine Kooperation mit dem SV Funball Dortelweil unterstützt. Im benachbarten Vereinssportzentrum des Funball erhält jede Kita-Gruppe mindestens einmal in der Woche ein eigenes Bewegungs-Angebot. Aufgrund von fehlenden Erzieher:innen konnten bisher nur vier der sechs möglichen Gruppen eröffnet werden. Erfreulich ist jedoch der hohe Männer-Anteil in der Kita.
Kita Dreiklang mit Schwerpunkt Musik
Die benachbarte Ev. Kita Dreiklang in demselben Gebäude wurde den Grünen von Eva Raboldt gezeigt. Sie sprang für die zu diesem Zeitpunkt erkrankte Leiterin Ana Pino ein. Diese Kita befindet sich in der Trägerschaft der evangelischen Christuskirchengemeinde. Sie wurde bereits im Mai 2021 eröffnet und konnte aufgrund einer besseren personellen Besetzung direkt mit zwei U3- und drei Ü3-Gruppen beginnen. Auch hier werden noch Erzieher:innen gesucht, um einmal sechs Gruppen betreiben zu können. Der Schwerpunkt dieser Kita liegt bei der Musik. Die musikalische Früherziehung hat in der Kita Dreiklang einen hohen Stellenwert.
Erzieher:innen dringend gesucht
In allen Kommunen fehlen derzeit Erzieher:innen und werden händeringend gesucht. Die Nachbarstadt Frankfurt zahlt den Erzieher:innen bereits eine Gehaltsstufe höher. Dagegen wirkt Bad Vilbel mit denselben hohen Wohnkosten und seiner überlasteten Verkehrssituation für Bewerber:innen unattraktiv. Angesichts der fehlenden Erzieher:innen bemerkt Clemens Breest: „Um dennoch für Erzieherinnen und auch Erzieher ein interessanter Arbeitgeber zu sein, hilft bereits eine deutliche Profilierung der Einrichtungen. Wer als Erzieher z.B. einen sportlichen Schwerpunkt bei seiner Tätigkeit sucht, findet bei den Quellenhüpfern ideale Voraussetzungen. Auch andere Kitas müssen sich noch stärker durch eine pädagogische Profilierung von der Allgemeinheit abheben, um das Interesse bei möglichen Bewerber:innen zu wecken.“ Darüber hinaus muss auch die Stadt Bad Vilbel bessere Rahmenbedingungen nicht nur für Erzieher:innen, sondern für alle städtischen Mitarbeiter:innen schaffen, um auf dem Arbeitsmarkt noch ausreichend und qualifiziertes Personal zu finden.
Angebote für Schwangere und junge Eltern
Mit den Kitas eröffneten auch zwei Familienzentren im Quellenpark. Analog zu den Kitas wird das Familienzentrum B3 von der Christuskirchengemeinde betrieben und das Familienzentrum Quellenpark von der Stadt Bad Vilbel. Beide Leiterinnen der Familienzentren arbeiten gut zusammen, teilen sich ein Büro und die Wochentage, so dass die Angebote sich gut ergänzen. Susanne Otte-Seybold ist Leiterin des städtischen Familienzentrums. Als Hebamme hat sie einen geschulten Blick für die Entwicklung von der Schwangerschaft bis in das Kindergartenalter hinein. Entsprechende Kurse bietet sie an. Aber auch das fortgeschrittene Alter trifft sich gerne bunt gemischt - soweit es Corona gerade zulässt, im Familienzentrum z.B. zu Spieletreffen.
Raum für Jugendliche fehlt
Das Familienzentrum B3 wird von Eva Raboldt geleitet. Ihre Angebote richten sich noch einmal an andere Zielgruppen. So bietet sie am Georg-Büchner-Gymnasium eine Suizid-Präventionsarbeit an. Auch bietet sie für junge Menschen eine Beratung bei Fragen zur sexuellen Identität an. Bei ihr merkt man, dass ihr Herz für die Jugendlichen und deren Familien brennt. Sie bemängelt, dass es in dem Neubaugebiet keinen Raum für Jugendliche gibt. Dies ist umso schwieriger, da die junge Generation besonders unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu leiden hat und viele soziale Kontakte wegbrechen. „Junge Menschen benötigen für ihre Entwicklung den Kontakt zu Gleichaltrigen. Hierfür braucht es öffentliche Räume, die sie für sich nutzen können“, erklärt Eva Raboldt. Clemens Breest bestätigt diesen Bedarf: „Die Stadt muss gerade in der aktuellen Situation Räume für die Jugend bereitstellen, in denen sie sich ausprobieren und experimentieren können. Dafür werde ich mich als Bürgermeister einsetzen, dass die junge Generation und auch deren Eltern in der Stadt Gehör finden.“
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